Da waren’s nur noch vier. Eine Erkenntnis der Divisonal Playoffs war mit Sicherheit die, dass eine ausgeruhte Defense ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein kann. Neben drei Teams, die man durchaus in den Conference Finals erwartet hat, ist mit den New York Jets eine Mannschaft dabei, die während der Saison wohl niemand auf der Rechnung hatte. Ob die Jets für eine weitere Überraschung sorgen können bleibt eine vieler spannender Fragen, die die Conference Finals zu bieten haben.


Das formale zuerst. Die Conference Finals, deren Sieger sich am 7. Februar um die begehrteste Trophäe im American Football streiten dürfen, steigen am kommenden Sonntag. Los geht es um 21:00 Uhr mit dem Spiel der New York Jets bei den Indianapolis Colts, um 00:30 Uhr folgt das Aufeinandertreffen zwischen Minnesota und New Orleans im Louisiana Superdome.

Fans in Deutschland kommen nur über den Pay-TV Sender ESPN America in den Genuß der Spiele im TV. Man sollte vorher schon einschalten, ab 17:00 Uhr gibt es Vorberichte und Analysen, um 19:30 Uhr eine Zusammenfassung des legendären Conference Finals von 2006 zwischen Indianapolis und New England. Die Zuschauer aus Österreich können die Conference Finals live im Free-TV verfolgen – der Sender Puls 4 startet seine Live-Übertragung mit Vorberichten um 20:15 Uhr.

Indianapolis Colts vs. New York Jets

Was ist dran an der Phrase “Offense wins Games, Defense wins Championchips”? Wie schon gegen San Diego sehe ich die Jets und ihre Nummer 1 Defense auch hier nicht zwangsläufig chancenlos. Es muss allerdings schon alles für die Jets laufen. San Diego hat sich zum Teil selbst geschlagen durch unsinnige Penalties und drei(!) verschossene Field Goals. Peyton Manning und sein Team stehen in erster Linie für erstklassige Offensive, wobei man der Colts Defense damit manchmal unrecht tut. Wie schon gegen Baltimore wird diese Defense auch das Laufspiel der Jets im Zaum halten und das Wohl der Jets in die Hände des Quarterback legen. Und hier sind die Jets klar im Hintertreffen.

Das Aufeinandertreffen beider Teams in der Regular Season kann man getrost außer Acht lassen, die Jets mussten unbedingt gewinnen, den Colts war es relativ egal wie das Spiel ausgeht und sie ließen einen Großteil der Truppe pausieren.

Fazit: Die “Cinderella-Story” um den Rookie Mark Sanchez und seine New York Jets ist zwar fantastisch für die Playoffs und die Fans, aber am Sonntag ist sie zu Ende.

New Orleans Saints vs. Minnesota Vikings

Ausgeglichener können zwei Mannschaften wohl kaum sein. Beide Teams haben herausragende Quarterbacks, ein sehr gutes Laufspiel und ebenso gute Wide Receiver. Statistisch gesehen verfügt New Orleans über den besten Angriff während die Vikings dort an fünfter Stelle zu finden sind. In der Defense ist dagegen Minnesota leicht im Vorteil. Die Einheit um Defensive End Jared Allen zeigte gegen die Cowboys sein sehr gutes Spiel und brachte Quarterback Tony Romo alleine sechs Mal zu Fall. Ein entscheidendes Matchup ist also Jared Allen gegen Left Tackle Jermon Bushrod. Experten sehen Bushrod hier klar im Nachteil. Bushrod konnte in einigen Spielen zwar ähnlich gute Passrusher blocken, wie zum Beispiel John Abraham von den Atlanta Falcons, gegen einen angeschlagenen DeMarcus Ware von den Dallas Cowboys zog er allerdings oft den Kürzeren. Wer hier die Oberhand behält, kann für sein Team einen entscheidenden Vorteil herausholen.

Darüber hinaus spielt der Heimvorteil hier für mich eine Rolle. Die Vikings blieben zwar zu Hause ungeschlagen, auswärts aber sind die Statistiken weniger gut. Die letzten drei Auswärtsspiele verlor man allesamt. Vom Sieg in Green Bay abgesehen wurde nur bei Teams gewonnen, die am unteren Ende der Liga zu finden sind (mit Namen Cleveland, Detroit und St. Louis). New Orleans ist im heimischen Dome dagegen nur schwer zu bezwingen.

Fazit: Es wird höllisch laut in New Orleans – die Saints siegen knapp mit den Fans im Rücken und fahren zum Super Bowl 2010.